19.03. – 29.03.2010
Die Britischen Jungferninseln – kurz BVI – sind eine Inselgruppe der kleinen Antillen und bestehen aus über 60 Inseln, 16 davon bewohnt, und unzähligen Riffen. Auf eine Fläche von 153 km² befindet sich auch das 177 km lange Straßennetz.
Die Mehrheit der ca. 21.700 Einwohner ist ganz oder zum Teil schwarzafrikanischer Abstammung.
Die Wirtschaft, eine der stabilsten und florierendsten in der Karibik, ist stark vom Tourismus abhängig. Ungefähr 45% des nationalen Einkommens wird daraus bestritten. Seit 1980 besteht die Möglichkeit, auf der Insel mit einer Briefkastenfirma ansässig zu sein. Die Gebühren für die Gründung solcher Firmen machen mehr als 50% des Staatseinkommens aus. Ca. 400.000 solcher Firmen waren Ende 2000 auf der Insel registriert.
Wir erreichen – nach einer wunderschönen und ruhigen Nachtfahrt um 9 Uhr morgens, Virgin Gorda, die östlichste Insel der BVIs.
Logbuchauszug über die Einklarierungsformalitäten:
„Einklarieren in Virgin Gorda aufwendiger als je zuvor, erst Formular kaufen um 20 Cent, dann 4 verschiedenen Formularen mit bis zu 5 Durchschlägen ausfüllen und an drei verschiedenen Stellen abgeben“.
Nachdem die Formalitäten erledigt sind, fahren wir noch ein kurzes Stück in die nahe Savannah Bay. Hier liegen wir zwischen Strand und Riff sehr gut. Nur ein leichter Schwell hebt und senkt die Cul8r ein wenig.
Edis Einladung zum Abendessen anlässlich meines Namenstages wird – mangels Lokal – auf unbestimmte Zeit verschoben. Das in unserem Hafenhandbuch beschriebene Restaurant ist offensichtlich verschüttet worden. So bleiben wir am Boot und beobachten die fischenden Pelikane.
Nach einem Ruhetag mit faulenzen, schnorcheln und Strandspaziergang heißt es wieder Anker auf. Anegada – die nördlichste der britischen Virgins ist unser Ziel für heute. Sie ist die einzige Koralleninsel der Inselgruppe und ihre höchste Erhebung ist 8,5 m über dem Meeresspiegel.
Die zahlreichen Riffe, die diese Insel umgeben, sind schon vielen Schiffen zum Verhängnis geworden. Leider können wir jedoch wegen des starken Windes keines der Wracks betauchen.
So packen wir unsere Räder aus und fahren auf die Ostseite der Insel zur Loblolly-Bay, wo wir, geschützt durch ein Riff, im türkisblauen Wasser dieser wunderschönen Lagune mit zahlreichen bunten Fischen schnorcheln. Das entlohnt uns für die schweißtreibende Fahrt.
Da der starke Wind nicht zum Weiterfahren verlockt, nutzten wir den folgenden Tag um wieder einmal Wäsche zu waschen und einige Arbeiten am Boot zu erledigen.
Am nächsten Tag geht es dann weiter – es gibt so viele schöne Inseln und Buchten hier – leider haben wir nicht die Zeit alle zu besuchen.
Aber wir tun unser Bestes und tingeln zwischen Tauch-, Schnorchel- und Schlafbuchten. Manche Tage wechseln wir bis zu 3-mal unseren Ankerplatz.
Auszug aus dem Tagebuch vom 24.3.:
Nach dem Frühstück fahren wir zu dem in der Karte eingezeichneten Nationalpark RMS „Rhone“, dort hängen wir uns auf eine der ausgelegten Bojen. Das Zusammenspiel von Steuermann und Crew funktioniert einwandfrei und so ist das Bojen-fischen trotz unruhiger See und doch starker Welle ganz einfach. Wir wollen zuerst nur Schnorcheln, um zu sehen wo das Wrack liegt. Doch schon dabei werde ich ein wenig Seekrank – ich vertrage das Schwimmen an der Wasseroberfläche bei Wellen einfach nicht – ekelig. Wir werden jedoch nicht fündig – und wieder am Boot zurück ist mir auf dem schaukelnden Schiff bald so richtig schön übel. Flachlegen und Pulvernehmen hilft jedoch zum Glück.
Später merken wir dann, dass der Nationalpark RMS Rhone mit dem Wrack nicht ident ist, denn dieses liegt in der SW-Ecke von Salt Island. Dort finden wir ihn dann etwas später auch – den versunkenen britischen Postdampfer. Ein damals modernes Schiff geriet am 20. Oktober 1867 in einen Wirbelsturm, brach in zwei Teile und sank samt seinen 125 Personen sofort.
Wir hängen uns wieder an eine der ausgesetzten Bojen und gehen diesmal, getreu dem Motto „hier muss sie liegen“- gleich mit „Tauchgerödl“ hinunter.
Und wirklich, gleich nach dem Abtauchen, sehen wir rechts von uns die ersten Wrackteile. Ein toller Tauchgang. Die Strömung sorgt dafür, dass sich viele Fische hier tummeln. Sogar eine recht große und gar nicht scheue Meeresschildkröte treffen wir.
Wieder aufgetaucht beschließen wir „ums Eck“, gegenüber der Manchioneel-Bay bei einem kleinen Riff – nochmal abzutauchen und unsere Flaschen zu leeren.
Gleich am Beginn dieses Tauchgangs begegnen wir einem schlafenden Ammenhai, der sich von uns nicht stören lässt. Auch sonst gibt es hier allerlei zu sehen, Feilen- Drücker- und Igelfische wunderschöne Korallen, alles was das Herz begehrt.
Geschafft und müde von den beiden Tauchgängen verschieben wir unseren Plan, nach Tortola zu fahren, auf morgen und ankern an der Nordseite von Salt-Island ganz einsam.
Dafür ist wieder mal der Blick von der Terrasse beim Frühstück unvergleichlich – wir sind schon vom Schicksal begünstigt.
Um unsere Bordvorräte aufzufüllen, geht es nach Road Town auf der Insel Tortola, dem Versorgungszentrum auf den BVI. Hier finden wir ein gut sortiertes Marinashop, eine Tauchschule, die unsere Flaschen wieder füllt, und natürlich einen gut ausgestatteten Supermarkt. Abends gehen wir dann – ganz fein und wirklich super gut – italienisch Essen.
Zum Abschluss unsers Besuches auf den britischen Virgins besuchen wir die kleine Insel Jost van Dyke.
Hier bewahrheitet sich dann die Aussage, dass es in jeder noch so vollen Bucht immer noch ein freies Plätzchen gibt. Einige – wie auch wir – verwenden diesen Ausklarierungshafen als Absprung in die US- Virgins.
hallo ihr!!
Ist ja ein super Fotot das Farbenspiel der Sonne aber auch die anderen sind wunder schön , die Schildgröte war ja noch näher als die, die in Saba bei uns vorbeigeschwommen ist einfach toll
maria