29.03. – 04.04.2010

Unseren Unterlagen haben wir entnommen, dass es verboten ist Obst, Gemüse, Fleisch und Müll in die US Virgins einzuführen. Den Müll haben wir noch in Jost van Dyke entsorgt, Fleisch haben wir keines und das wenige Obst und Gemüse kommt in eine Dose, die wir allerdings nicht verstecken, sondern in der Küche stehen lassen. So finden wir uns gut gerüstet für die Einklarierungsformalitäten in St. John. Bis zum heutigen Tag hatten wir noch keine Kontrollen an Bord aber möglich ist alles und wir wollen darauf vorbereitet sein.

Wir ankern vorschriftsmäßig in einer kleinen Ecke der Cruz Bay wo wir die ein- und ausfahrenden Fähren nicht behindern und erscheinen, wie verlangt, beide bei den US-Behörden. Dort werden wir dann auch wirklich freundlich und zuvorkommend behandelt und erhalten, nachdem wir alle vorgelegten Papiere ausgefüllt und unterschrieben haben, völlig kostenlos die Bewilligung, uns in den US- und den Spanischen Virgins und in Puerto Rico aufzuhalten. Das in diesen Ländern erforderliche und kostenpflichtige „Cruising Permit“ bekommen wir aber hier noch nicht.

Wir spazieren ein wenig durch die Stadt, besuchen einen richtigen amerikanischen Supermarkt und nehmen dann noch eine kleine Jause in einem der zahlreichen Lokale. Hier ist es so, wie wir uns Amerika vorstellen. Viele Hinweisschilder, viel Tourismus aber alle Menschen wirklich sehr freundlich.

Dann haben wir wieder genug von den vielen Menschen und vor allem von der Hitze in der Stadt und segeln noch ca. eine Stunde gegenan in die Rendezvous Bay. Hier liegen wir mit nur zwei anderen Booten vor Anker. Als wir die Küste beim Schnorcheln erkunden, treffen wir das erste Mal auf einen Permit – ein recht großer Fisch, der ein wenig die Form eines Karos hat. Wir sind begeistert, auch ein Rochen und eine Schildkröte kreuzen noch unseren Weg. Wieder einmal sind wir uns einig – auch wenn es in der Stadt ganz nett ist – im Wasser gefällt es uns besser.

1956 kaufte der amerikanische Millionär Laurance Rockefeller große Gebiete der Insel und schuf dort den Saint John National Park. Davon profitieren die Besucher der Insel noch heute. Wir fanden dort fast unberührte Natur und gingen in wirklich einsame Buchten an die dort ausgelegten Bojen.

Wir umrundeten St.John mit unserer Cul8r und fuhren weiter nach St.Thomas. Am Weg dorthin fanden wir ein etwas ausgesetztes Riff für einen wunderschönen Tauchgang vom Beiboot aus. An der Luvseite dieses Riffs begegneten wir drei cirka 2m langen Haien. Auch sonst war hier unter Wasser viel los und wir tauchten nur ungerne wieder auf.

Am Nachmittag fahren wir dann in die „American Yacht Harbour“-Marina von St.Thomas – wo wir jedoch keinen Platz finden. Genau genommen hat sich einfach niemand um uns gekümmert und das Funkgespräch mit dem Marina-Mitarbeiter endete abrupt um 17 Uhr. So ankern wir vor der Marina. Am nächsten Tag konnten wir die Sache aufklären – Platz haben sie keinen für uns und um 17 Uhr ist Büroschluss – aha!
Obwohl hier alle wirklich sehr freundlich sind, fühlen wir uns ein wenig wie Versuchskaninchen für ein neues Kundenabwehrprogramm.

Auch ein Leihauto für einen Tag ist nicht zu bekommen. Grund: am nächsten Tag ist „Good Friday“ (Karfreitag), ein Feiertag, und da könnten wir es nicht zurückbringen, nur zwei Tage wären möglich.
So groß ist die Insel jedoch nicht und deshalb nehmen wir uns ein Taxi zur „Coral Waterworld“. Dies ist ein amerikanischer Freizeitpark mit einigen schönen Aquarien und jede Menge Leguane.

Außerdem kann man hier auch für viel Geld mit Meers-Schildkröten, Seelöwen od. Haien tauchen. Das lassen wir sein – und begnügen uns mit einem ausgedehnten Spaziergang durch den Park.

Einkaufen, Tauchflaschen füllen und ab in die nächste Bucht. Hier vor der Marina ist uns zu viel Fähr- Verkehr.
Am nächsten Tag fahren wir weiter nach Charlotte Amalie, der Hauptstadt von St. Thomas, wo wir im großen Hafenbecken ankern. Gleich bei der Einfahrt begegnet uns eines der Kreuzfahrschiffe – dem wir gerne den Vorrang lassen.

Im Hafenbecken starten und landen auch Wasserflugzeuge und so gelingt uns ein interessantes Foto.

Wir haben das Glück oder Pech, dass keine Kreuzfahrtschiffe im Hafen sind, als wir am nächsten Tag an Land gehen. So sind nur wenige Touristen in der Stadt – allerdings haben auch einige der Shops geschlossen. Nach einiger Mühe finden wir ein Cafe mit Internet, wo wir mit unseren Lieben zu Hause mal so richtig ausgiebig skypen können. Dazu reichen die sonst üblichen WLAN-Internetverbindungen meist nicht.

Hier in der Stadt gibt es keine Busse aber 1-Dollar-Taxis mit denen alle unterwegs sind – echt praktisch.

So bringen wir unsere Einkäufe aus dem großen Supermarkt ganz leicht zum Beiboot. Gut versorgt wollen wir weiter zu den spanischen Virgins.