06.05.-11.05.2011
Am Donnerstag treffen wir in Nassau ein, wo uns Flo besuchen wollte. Leider hat er seinen Pass mit dem Visum von der US-Botschaft nicht erhalten und muss seinen Flug auf Mittwoch nach Miami umbuchen. Er beantragt einen neuen Pass – Visumbrauchte er dann keines – und wir wollen ihn in Miami abholen.
Hier in Nassau verbringen wir die erste Nacht am Anker im Osthafen und wechseln dann einen Tag später in eine der vielen Marinas. Dort bekommen wir einen recht unruhigen Platz an der Außenmole. Darüber sind wir zwar nicht glücklich, aber zumindest ist die Marina gut bewacht und wir können Nassau besuchen. Ob am Anker oder in der Marina, der ständige Schiffverkehr im relativ schmalen Kanal lässt uns und unsere Cul8r nicht zur Ruhe kommen.
Nachdem wir am Vormittag unsere Einkäufe erledigt und wieder mal Wäsche gewaschen haben, spazieren wir in die Altstadt. Am Weg dorthin wirkt alles sehr trostlos, die Geschäfte sind vergittert und werden nur nach Gesichtskontrolle für den Kunden geöffnet. Erst als wir in die Nähe der Docks für die Kreuzfahrtschiffe kommen, beleben sich die Straßen und offene Geschäftstüren laden zum Kauf ein.
Als dann um 18 Uhr die Läden schließen, fahren wir mit einem Bus zur Brücke nach Paradise Island. Dort befindet sich ein großes Ressort mit Casino und Nobelmarina für große Motorboote. Hier werden bis zu 7 Dollar pro Fuss pro Nacht verlangt, da erscheinen uns die 2 $, die wir auf der anderen Seite bezahlen, noch günstig. Immerhin gibt es keine Zuschläge für Katamarane.
Das hier geschaffene Touristenzentrum mit teuren Geschäften, Restaurants, Pools, Badestrand und Atlantis – einem riesigen Aquarium welches durch unterirdische Tunnel besichtigt werden kann – gefällt uns sehr gut.
Das ganze Areal ist umzäunt und von vielen Security-Leuten gut bewacht. Daher ist es für uns möglich auch nach Einbruch der Dunkelheit noch unbesorgt zu Bummeln. Diesen ungewohnten Luxus genießen wir aus ganzen Herzen. Erst spät fahren wir mit einem Taxi zurück zu unserer Marina.
Bevor wir uns endgültig von den Bahamas verabschieden, wollen wir nochmal in dem kristallklaren Wasser schnorcheln und suchen uns einsame Ankerplätze. Dass diese in unmittelbarer Nähe von Nassau zu finden sind hätten wir nicht gedacht.
Unser Strand
Athol-Island (2 sm) und Rose Island, kaum 10sm von Nassau entfernt, erfüllen alle unsere Wünsche, wobei die Riff auf Rose Island uns weit besser gefallen. Wir erreichen sie am Sonntagnachmittag und einige Stunden später gehört uns der Strand alleine.
Nur ein 39ft großes Powerboot mit 3x300PS AB-Motoren fuhr bis an den Strand. Als wir bei unserem Abendspaziergang daran vorbeikommen, werden wir auf einen Drink eingeladen. Das Boot erreicht angeblich eine Geschwindigkeit von 60 kn (mehr als 110 km/h) und verbraucht dabei fast 600 l Sprit in der Stunde.
Mehr als 20 junge Leute stehen im Wasser rund um das Motorboot, mit harten Drinks in Plastikbechern in der Hand, unterhalten sich bei ausgelassener Stimmung und lauten Musik prächtig und kommen sich dabei näher.
Die Drinks haben es in sich und so kommen wir ein wenig beschwipst und gut gelaunt wieder nach Hause.
Unser letzter Stopp unmittelbar vor der Querung der Great Bahama Bank wird Whale Cay. Eine kleine Privatinsel, die jedoch unbewohnt scheint. Wir werfen unseren Anker nur wenige Meter neben einem Schiffswrack, welches sich scharf gegen den sandigen Untergrund abzeichnet. Natürlich müssen wir mit Taucherbrille und Flossen dorthin und werden auch nicht enttäuscht.
Beim Landspaziergang entdecken wir einen alten, verfallenen Leuchtturm – der in unserer Seekarte noch als „in Betrieb“ eingezeichnet ist.
Am nächsten Tag heißt es dann endgültig Abschied nehmen von den Bahamas – wir fahren nach Amerika.