Mit viel Glück fällt unser Anker in La Playita ehe uns Panama City mit einem heftigen Regenschauer begrüßt. Aber wie wir ja wissen dauert so etwas hier nicht lange und so bleibt uns Zeit genug uns hübsch zu machen. Wir wollen noch ein wenig vom letzten Tag des Karnevals hier miterleben.
Da Sandrina und Che am nächsten Tag, hier in Panama City Freunde treffen wollen, bleiben sie noch eine Nacht bei uns an Bord und so ziehen wir an diesem Abend zu viert los, was sich als äußerst praktisch erweist, da Sandrina gut Spanisch spricht und wir somit einen Dolmetsch an unserer Seite haben.
Der Karneval in Panama ist keine große Touristenattraktion. Hier feiern die Panamnesen hauptsächlich für sich selbst und so empfinden wir es als besonderes Privileg mitfeiern zu können.
Ehe wir jedoch das Festgelände betreten dürfen heißt es Anstellen zur Körper- und Taschenkontrolle. Streng in Männlein und Weiblein getrennt schieben wir uns mit all den anderen in zwei langen Schlangen zum Eingang.
Kontrolliert und für würdig befunden stehen wir kurz darauf endlich mitten im Geschehen.
Wie wir erst am nächsten Tag feststellen, wird für diese Feierlichkeiten eine vierspurige Stadtautobahn gesperrt. Ein wenig erinnert uns die ganze Szene an unser Donauinselfest.
An Ständen werden Getränke und Leckereien verkauft und ein Hauptspaß für viele besteht darin vorbeigehende mit Minnikonfetti zu bewerfen – vorzugsweise den Damen in den Ausschnitt, dass juckt dann entsetzlich – und sich gegenseitig mit weißen Schaum aus der Dose zu besprühen. Dieser löst sich zum Glück schnell auf bietet aber wunderbaren Halt für die Konfetti.
Auch wir entgehen den Konfettiregen nicht und so bummeln wir bunt getupft an den Ständen vorbei und versorgen unsere knurrenden Mägen mit gegrillten Huhn und gebratenen Bananen.
Nach Einbruch der Dunkelheit beginnt dann der Umzug. Wunderschöne, teilweise recht knapp bekleidete Missen, winken lächelnd von den bunt geschmückten und hellerleuchteten Wägen.
Wie wir von einer Englischlehrerin aus Panama erfahren, ist es eine große Ehre hier auf einem der Wägen stehen zu dürfen.
Im Laufe des Abends habe ich dann doch etwas Mitleid mit den jungen Damen deren Lächeln etwas gezwungen wirkt und die ihre Füße sicher lieber in die allseits getragenen Zehenschlapfen stecken würden als in den verboten hohen Sandaletten von einem Bein aufs andere zu steigen.
Aber Schönheit hat ihren Preis und was eine richtige Miss ist die lässt sich nicht so leicht unterkriegen.
Nach dem Umzug zieht es uns noch zu einer der Bühnen wo Livemusik gespielt wird.
Doch die Lautstärke ist entschieden zu viel für unsere armen Ohren und so suchen wir uns ein Taxi und fahren wieder zurück zum Boot. Unser Tag dauert schon lange und wir sind nach all den Erlebnissen rechtschaffen müde.