22.05. – 26.05.2011
Auf dieser Insel befindet sich die Hauptstadt Atuona wo wir noch offiziell einklarieren müssen. Der Ankerplatz im Hafen ist recht eng und unruhig, so benötigen wir seit langem wieder mal einen Heckanker.
Der Ort Atuona ist cirka 4km vom Hafen entfernt. Glücklicherweise ist es nicht schwierig eine Mitfahrgelegenheit zu finden. Nachdem die Formalitäten erledigt sind, besuchen wir alle vier Supermärkte des Ortes und verfallen in einen regelrechten Kaufrausch. Frische Baguetts, Käse, Schinken, Gemüse – ich kann mich gar nicht sattsehen an den angebotenen Waren.
Mit vollen Taschen zwängen wir uns dann in einen kleinen Suziki und sind den beiden jungen Leuten, die uns mit zum Hafen nehmen, wirklich dankbar. In der heißen Nachmittagssonne wäre uns der Weg zu Fuß sicher sehr lang geworden.
Hoher Schwell macht diesen Ankerplatz recht unbequem, andererseits ist er sehr sicher und so beschließen wir uns ein Auto zu mieten und gemeinsam mit Leena und Peter von der Nicone die Insel zu erkunden.
Weit fahren wir nicht, auf den teilweise sehr holprigen Küstenstraßen benötigen wir gute sechs Stunden für rund 60km. Immer wieder machen wir Halt um die großartige Aussicht zu bewundern.
Nach zwei Stunden Autofahrt erreichen wir die größten zeremoniellen Fundstätten der Marquesas. Große Steinterrassen und übermannshohe Tikis sind dort zu bewundern.
Die wunderschönen Pflanzen und Bäume um diese Stätte wirken wie ein kleiner botanischer Garten. Ganz allgemein fällt uns auf, wie sauber und gepflegt die Ortschaften und Städte hier sind. Neben Pomelo-, Limonen- und Orangenbäumen wachsen jede Menge Bananenpalmen.
Aber auch viele bunte Blatt- und Blütenpflanzen, die wir als Topfpflanzen kennen, finden wir hier in den großen offenen Gärten.
Der Besuch einer Obstplantage – wo Bananen getrocknet und kunstvoll in Palmblättern verpackt werden – und die Besichtigung einer kleinen Kirche, die auch bei uns in einem ländlichen Dorf hätte stehen können, runden unseren Tagesausflug ab.
Nach einem Restaurantbesuch schaffen wir es glücklich zwischen zwei heftigen Regengüssen halbwegs trocken unsere Boote zu erreichen.
Am nächsten Tag segeln wir ein Stückchen weiter auf die Nordwestseite von Hiva Oa, um in der Bucht Hanamenu zu ankern. Durch die vielen Regenfälle hat das Wasser leider auch hier die Farbe der schmutzig-braunen Erde angenommen und lädt nicht besonders zum Baden ein.
Aber beim ersten Landgang finden wir ein wunderschönes Fleckchen, wo sich zwischen Blumen und Büschen ein kleines natürliches Becken befindet, welches von einer Süßwasserquelle gespeist wird.
Diese Gelegenheit lassen wir uns nicht entgehen und starten einen Waschtag am Boot. Zum Schwemmen nehmen wir die Wäsche dann zum Pool. So können wir recht bequem bis zu den Knien im Wasser stehend unsere Kleidungsstücke ordentlich im Süßwasser durchspülen.
Der einzige Wehrmutstropfen sind die vielen Nonos – kleine Stechmücken, an die wir noch mehr als eine Woche mit Ingrimm denken.