16.07.2011 – 21.07.11
Bei der Abfahrt von Papeete war es noch recht ruhig, so wählten wir die relativ enge West-Ausfahrt. Immer wieder beeindrucken uns die beidseitig von der Einfahrt am Riff brechenden Wellen, die von Surfern zum Wellenreiten genutzt werden. Nach der Abdeckung aus der Insel frischt der Wind auf und wir müssen bei Böen bis zu 30kn das 2. Reff in Groß und Genua einbinden.
Nach 20 sm nähern wir uns der nach Norden offenen Riffpassage von Moorea, der Schwesterninsel Tahitis, und ankern um ca. 15 Uhr in der sagenumwobenen Cookbay auf fast 20m Tiefe. Laut unserem Führer ist diese herzförmige Insel eine der schönsten in der Südsee und wird auch „das Geschenk der Götter an die Polynesier“ genannt. Die 12.000 Bewohner der Insel leben entlang des schmalen Küstenstreifens der nur 132km2 großen Insel.
Schon von unserem Ankerplatz in der wunderschönen, tiefen Bucht können wir an den fruchtbaren Berghängen die fast silberschimmernden Blätter der Ananasplantagen sehen. Wieder einmal liegt die Cul8r vor einer der hauptsächlich aus Vulkankegeln bestehende, über und über grün bewachsenen Südseeinseln, die nur darauf wartet, von uns „entdeckt“ zu werden ;-).
Unsere erste Erkundungstour starten wir mit den Rädern. Auf der gut asphaltierten Straße geht es immer die Küste entlang. Hier herrscht nur wenig Verkehr, doch außer ab und zu ein paar Häuser mit Gärten und die – zugegebenermaßen wunderschöne – Küste mit dem flachen türkisblauen Meer gibt es nicht viel zu sehen. So kehren wir wieder um und Edi wählt die Straße ins Landesinnere mit „Bergwertung“ während ich die Küste entlang zurückradle.
Auch Leena und Peter mit der Nicone liegen in der Bucht und wieder einmal beschließen wir gemeinsam ein Auto zu mieten, um eine Runde um die Insel zu fahren. Moorea ist sehr klein und so können wir uns viel Zeit lassen. Der erste Aussichtspunkt – das Belvedere – ist ein beliebtes Ziel für die Hoteltouristen, die in geführten Touren mit Quads die Straße unsicher machen.
Auch ein paar „alte Steine“ gibt es hier vor denen uns mit Tafeln veranschaulicht wird, wie diese „Wohn- und Spielstätten“ früher ausgesehen haben. Die Polynesier haben offensichtlich schon damals weniger Wert auf Kämpfe und Kriege, aber dafür mehr auf Feste und Spiele gelegt.
Diese Eigenschaft, gemeinsam mit ihrer freundlichen und offenen Art, macht sie für uns so sympathisch. Wobei wir uns schon vorstellen können, dass auf dieser wunderschönen Insel das Leben einfach Spaß macht. Gut geschützt von einem Außenriff liegt die Insel in umgeben von weißen Sandstränden in einer beindruckend blauen Lagune.
Wir genießen unsere Runde um die Insel, die uns einerseits durch dichte Wälder führt und andererseits der Küste entlang immer wieder neue Blicke auf „unser“ Meer eröffnet. Zum Abschluss dieses Tages gönnen wir uns dann noch Kaffee und Kuchen.
Wieder einmal freuen wir uns darüber, Fahrräder mitführen zu können. Bei der Autofahrt haben wir eine Fruchtsaft-Fabrik gesehen, allerdings die Führung leider verpasst.
Zu Fuß ist uns der Weg dorthin zu weit, aber mit den Rädern sind wir in weniger als einer halben Stunde am Ziel. Leider sind die meisten Maschinen nicht in Betrieb. Trotzdem ist die kurze Führung recht interessant.
Auf unserer Inselbesichtigungsliste steht noch eine Wanderung zur nahen Schule der Agrarkultur. Hier kann man, im Begleitung eines Pflanzenführers aus Papier, die Gärten und Felder der Schule besuchen.
Da ich ja die Pflanzen und Tiere, die ich sehe, immer gerne auch „benamsen“ möchte, ist die einstündige Tour genau das richtigen für uns. Wir erfahren zum Beispiel, dass eine Ananas zwölf Monate benötigt um zu wachsen und, dass es bei den Papaya-Pflanzen weibliche, männliche und zwittrige gibt.
Außerdem sehen wir hier unter anderem Grapefruits, Stachelannonen, Passionsfrüchte, Avocado- und Mangobäume und natürlich die allgegenwertigen Kokos- und Bananenpalmen. Ob die hier lebenden riesigen Hausschweine nur als Resteverwerter dienen, können wir nicht feststellen.
Beim schuleigenen Buffet stärken wir uns dann noch mit frischem Ananassaft ehe wir den Heimweg antreten.
Wieder am Boot bleibt uns noch eine kleine Ruhepause, erst um 17:15 Uhr heißt es dann „Anker auf“, denn die 82 sm zur nächsten Insel Huahine wollen wir in einer Nachtfahrt zurücklegen.