15.10. – 19.10.2009
Kein Licht ist mehr zu sehen, die zahllosen Frachter sind in der Dunkelheit verschwunden. Wir haben die vielbefahrene Schifffahrtstraße entlang der afrikanischen Küste endgültig durchquert und sind sehr froh darüber. In der ersten Nacht fanden wir uns immer wieder inmitten von winzig kleinen Fischerbooten, die mit ihrem grellen Licht die Fische anlocken wollten. Am Tag sahen wir eine Unzahl von Containerschiffen und Frachtern, das AIS (Automatic Identification System – ermöglicht die Anzeige aller ausrüstungspflichten Schiff am Kartenplotter) – hatte gleich 80 auf seiner Liste.
Und jetzt ist alles dunkel rund um uns – richtig zappenduster. Der Horizont ist kaum auszumachen, kein Dämmerungslicht der untergegangenen Sonne ist mehr zu sehen, kein Schein einer weit entfernten Stadt. Der Mond wird erst um 4:47 Uhr aufgehen und dann werden auch nur 14 % seiner Fläche von der Sonne beschienen sein. Erleuchten wird er unseren Weg also heute nicht. Sogar das schwache Licht der Sterne wird teilweise von Wolken verdeckt.
So bleibt viel Zeit zu träumen und an die vielen „Besucher“ zu denken, die sich heute im Laufe des Tages bei uns eingefunden oder sich zumindest gezeigt haben: Bei Nachtfalter und Wespen liegt die Vermutung nahe, dass diese als blinde Passagiere bereits seit Rabat mit an Bord sind, für die kleinen Singvögel muss das schon eine recht weite Strecke gewesen sein, die die Ruhepause auf unserer Reling oder auf einer Spischot (!) rechtfertigt. Scharen von Zugvögel (Basstölpel) zogen öfter an unserem Haus vorbei – die zwei Wale (Pilotwale?) waren aber eine echte Sensation. Leider viel zu kurz war deren Schauspiel – und etwas zu weit weg für ein Foto.
Der Wind scheint uns heute treu zu bleiben. Gestern um diese Zeit trieben wir teilweise nur mehr mit 1-2 Knoten nach Westen, heute zieht uns der Spinnaker oft mit mehr als 6 kn dorthin.
Eigentlich wollten wir in der Nacht den Spinnaker gar nicht verwenden, könnte doch eine unerwartete Drehung ein Eingreifen und ein plötzliches Zulegen des Windes ein Bergen notwendig machen. Wir setzten ihn daher heute gleich nach dem Frühstück – auf der Terrasse wo sonst – und waren überrascht, wie gut und ruhig er mit unserem neuen Spibaum stand. Ohne Baum war das Spinnakersegeln bei wenig Wind und unvermeidlicher Welle immer ein Martyrium.
Heute ist alles ganz einfach und durch die Möglichkeit den Spinnaker weiter nach Luv zu ziehen, sind wir auch viel schneller unterwegs. Nun zieht uns der Spi schon mehr als 12 Stunden und verlangt kaum mehr Aufmerksamkeit als ein gewöhnliches Vorsegel.
Und da der Wind recht gleichmäßig zwischen 8 und 14 Knoten weht, haben wir uns entschlossen unser großes buntes Tuch auch über Nacht oben zu lassen.
Madeira ist noch weit, mit fast 500 sm unser bisher längster Schlag, das sind 3-5 Tage und ebensoviele Nächte.
Das erste Etmal (zurückgelegter Weg in 24 Stunden) war trotz Spi am Tag mit 89 sm nicht gerade berauschend, ein wenig mehr wäre schon fein.
Aber wir wollen nicht unzufrieden sein, immerhin sind wir durchgesegelt und haben die Stille der Nacht nur durch das Rauschen der eigenen Wellen und nicht durch ein Motorgeräusch unterbrochen.
Hallo ihr lieben!
Habe jetzt einige Tage fast wochen nicht ins internet geschaut weil wir nur mit den betonsteinen „gespielt“ haben aber jetzt sind wir fertig Gott sei Dank
Danke für die mails bin schon neugierig auf deinen bericht von madeira.Dieser hier ist ja wieder ganz toll .
wünsche euch weiter gute winde und wenn ihr nach fuertoventura (ich denke dass ich `s falsch geschrieben habe)kommt, müssen wir unbedingt skypen
dickes Bussi maria
sehr schön, danke für die info 🙂