03.-08.02.2010
Auf Grund der starken West-Strömung können wir den Einklarierungshafen Vieux Fort nicht anliegen und entschließen uns nach Laborie zu fahren. Auf der Suche nach einem geeigneten Ankerplatz sind wir froh, als uns vorbeikommende Fischer dazu auffordern, eine der vier in der Bucht ausgelegten Bojen zu benützen – das koste auch nichts, versichern sie uns gleich ungefragt und fahren weiter.
Da unsere Cul8r hier gut an der Boje hängt, können wir beruhigt mit dem Bus nach Vieux Fort zum Einklarieren fahren. Die Beamten nehmen es jedoch genau und wollen unser Schiff in ihrem Hafen sehen. Da wir nicht mehr am selben Tag kommen wollen, geben sie uns Zeit bis morgen, um spätestens dann entweder in diesem oder im nächsten Einklarierungshafen (Soufriere) die Formalitäten zu erledigen.
So entschließen wir uns am nächsten Tag weiter nach Soufriere zu fahren. Da hier alles Naturschutzgebiet ist, müssen wir wieder an eine Boje. Ein sehr freundlicher „Local“ ist uns dabei behilflich, nicht ohne uns auch gleich seine Dienste als Taxifahrer zu den umliegenden Sehenswürdigkeiten anzubieten.
Wir lehnen dieses Angebot jedoch ab und wollen uns bei der Tourist-Information über die Sehenswürdigkeiten der Insel informieren. Die geplante Wanderung durch den Regenwald lassen wir sein, als wir erfahren, dass diese ohne Taxi in eine mindestens vier- bis fünfstündige Wanderung ausarten würde.
Das ist uns dann doch zu viel und so begnügen wir uns am ersten Tag mit dem nahen botanischen Garten – von dem wir begeistert sind. Unglaublich was hier alles wächst.
Am nächsten Tag wandern wir ein Stück der Straße entlang, die durch Gärten und Regenwald führt. Nach einer Stunde sehen wir ein Hinweisschild „Jerusalem-Wasserfälle“. Die sind zwar in unserem Führer nicht verzeichnet, aber wir nehmen doch die kleine Abzweigung und folgen einem wunderschönen schmalen Weg durch den Regenwald.
Die Wasserfälle entpuppen sich dann zwar als Rohrleitungen, aus denen unterschiedlich warmes Wasser in große Betonbecken rinnt, in denen man Baden kann.
Es gibt ein sehr warmes, ein warmes und ein kaltes Becken. Wir probieren sie alle aus und genießen die verschieden temperierte Dusche ganz alleine. Erst als wir wieder fast angekleidet und fertig zum zurückwandern sind, kommt eine 15 köpfige Gruppe, um auch hier zu baden. Glück gehabt.
Nur wenige Minuten entfernt, besuchen wir dann noch einen weiteren Wasserfall, der nahe an der Straße liegt. Diese Sehenswürdigkeit teilen wir – auf Grund der verkehrsgünstigen Lagen – mit den Passagieren von zwei Kreuzfahrtschiffen (eines mit 6.000 und eines mit 4.000 Passagieren). Da sich nur wenige der Besucher zu einem Bad entschließen, haben wir das Naturbecken des Wasserfalles fast für uns alleine – für Zuschauer ist allerdings gesorgt.
Die Kreuzfahrer steigen in ihre klimatisierten Busse und auch wir fahren mit einem der kleinen Busse der Einheimischen wieder zurück.
Nach einem kleinen Bummel durch die Stadt – inklusive Einkauf – fahren wir wieder nach Hause. Da wir vom Trubel der Stadt schon genug haben, wechseln wir auf eine freigewordene Boje an der anderen Seite der Bucht.
Hier haben wir ein schönes ruhiges Plätzchen und klares Wasser zum schnorcheln.
Marigot Bay
Eingebettet in einer geschützten Lagune befindet sich hier ein schöner Jachthafen der zum Teil mit Superjachten – Segel wie Motor – belegt ist. Diese Bucht war 1963 Kulisse für den Hoolywoodfilm „Dr. Dolittle“. Vor der Lagune finden wir einen wunderschönen Ankerplatz für unsere Cul8r. Dem tollen Rahmen entsprechend, besuchen wir an diesem Abend eines der Strandlokale mit dem Namen „Dr. Dolittle“. Hier werden wir mit wunderbarer einheimischer Küche und schöner Livemusik verwöhnt.
Am nächsten Tag fahren wir weiter in die nahe Rodney Bay, wo wir vor der Reduit Beach einen Ankerplatz finden. Dieser Strand gilt als der schönste der Insel und ist deshalb mit Bars, Restaurants und Hotels sehr touristisch gestaltet. Eigentlich wollen wir den Sonnenuntergang am Pigeon Point – einem kleinen Aussichtshügel – erleben. Wegen des starken Schwells können wir unser Beiboot am nahen Dinghi-Steg nicht festmachen und lassen es deshalb etwas entfernt an einem Restaurantsteg.
Nach einem kurzen Strandspaziergang erreichen wir den Eintritt zum „Nationalpark“ der den Pigeon Point umgibt. Nachdrücklich wird uns klargemacht, dass wir diesen privaten Nationalpark jetzt nicht mehr besuchen können – er sperrt um 17 Uhr. Da hilft uns kein Protest und Hinweis darauf, dass sich nicht nur ein Kinderfest sondern auch noch viele andere Besucher im Park tummeln – wir dürfen nicht mehr hinein.
So genießen wir halt den Sonnenuntergang mit einem Drink als Trost auf unserer Cul8r. Da der Besuch unserer Eltern naht, gibt es am nächsten Morgen wieder mal einen Pyjamastart.