Havanna

Neptun und der Wettergott meinen es gut mit uns und so können wir die 100 sm, die Key West von Havanna trennen, in einer wunderschönen Nachtfahrt überwinden.

Havanna wir kommen

Havanna wir kommen

In der Marina Hemingway – der bekanntesten Marina auf dieser Karibikinsel – sind 9 verschiedene Personen und ein Hund damit beschäftigt uns auch offiziell Einlass zu gewähren.

Dazu müssen wir an der endlos langen Betonmauer „dem Zollsteg“ anlegen. Die Beamten weichen den geworfenen Leinen geschickt aus – Hilfestellung gibt es nicht – sie sehen uns nur interessiert zu, wie wir unser Cul8r festmachen. Das macht sie ungemein sympathisch für uns!

der Zollsteg

der Zollsteg

Immer ein bis drei Beamte kommen danach aufs Schiff, erledigen den meisten Papierkram selbst – wir müssen nur noch unterschreiben – und vermitteln uns mehr oder weniger deutlich, dass sie gerne kleine Aufmerksamkeiten von uns hätten. Schokolade und Zigaretten verteilen wir noch freiwillig, doch von den begehrten USB-Sticks und Kopfhörern trennen wir uns nicht.

Marina Hemingway

Marina Hemingway

Nachdem einige Beamte dann jedes Fach und jeden Kasten geöffnet und den Inhalt begutachtet haben, nehmen sie noch unsere Notsignale in Gewahrsam und „versiegeln“ das Handfunkgerät in einem Nylonsackerl.

Etwas mehr als zwei Stunden nach unserer Ankunft haben wir es dann überstanden und genehmigen uns einen kühlen Drink auf der Terrasse. Vor unserem Schiff lagern vier Mitglieder des Wachdienstes um eine hübsche junge Kubanerin. Wir sind also das am besten bewachte Schiff hier.

alte Autos prägen das Stadtbild

alte Autos prägen das Stadtbild

Am nächsten Tag führt uns von einem „Mitarbeiter“ der Marina um 12 CUC nach Havanna. Wir lassen uns von den Menschentrauben die vor den Banken stehen abschrecken und erstehen die benötigten Cuc`s mittels unserer Visakarte in einem der großen Hotels.

Dabei wird von Cuc`s in US-Dollar umgerechnet, dann 11 % Aufschlag berechnet. Diese Variante ist sicher nicht die günstigste für uns, aber offensichtlich die einzig mögliche für Touristen hier.

Platz der Revolution

Platz der Revolution

Wir haben diese Stadt von unserem letzten Besuch vor knapp drei Jahren besser in Erinnerung als sie sich uns jetzt präsentiert. Kurz gesagt wir sind enttäuscht. Es riecht ungemein stark nach Autoabgasen und immer wieder werden wir angebettelt.

immer noch allgegenwärtig - Che Guevera

immer noch allgegenwärtig - Che Guevera

Als wir auf der Suche nach einem Cafe sind, spricht uns Antonio und Maribell an und lädt uns in ihr Haus auf einen Kaffee ein. Sie leben dort in der Großfamilie mit ihren Kindern, Geschwister und Eltern. So haben wir Gelegenheit ein Stückchen Kuba abseits der Touristenpfade kennen zu lernen.

neue Freunde

neue Freunde

Am Abend besuchen wir noch ein Hotel und versuchen das vorhandene Internet zu nutzen. Dort haben wir dann das erste und einzige Mal in Kuba Wifi und können unseren eigenen Rechner nutzen.

eine verfallende Stadt

eine verfallende Stadt

Trotzdem ist die Verbindung elendiglich langsam – wir benötigen einer Stunde um unsere Mails abzurufen und einen neuen Wetterbericht herunterzuladen – für mehr reicht die Zeit nicht. Mails zu schicken ist ohnehin nicht möglich.

In Kuba gibt es Internet und Satellitenfernsehen nur für die Touristen in den Hotels. Die einheimische Bevölkerung ist von solchen Informationsquellen ausgeschlossen.

aus einiger  Entfernung fast schön

aus einiger Entfernung fast schön

Für den Erwerb einer Internetkarte mit Code muss man nicht nur 8 Cuc`s bezahlen – was ungefähr zwei Monatslöhnen eines mittleren Arbeiters entspricht – sondern auch den Pass vorweisen, Name, Nationalität und Passnummer werden dann in einer Liste eingetragen.

Nach einem etwas enttäuschenden Abendessen führt uns Ernesto wieder in die Marina und wir beschließen am nächsten Tag weiterzufahren.

kubanisches Zollgebäude

kubanisches Zollgebäude

Noch einmal müssen wir beim Zollsteg anlegen um unsere Weiterfahrt zu melden und die dafür erforderlichen Papiere zu bekommen. Die Beamten machen uns darauf aufmerksam, dass es nicht erlaubt ist in einer Bucht zu ankern – wir dürfen nur in Marinas übernachten.

Nachdem dann alle Formalitäten erledigt sind, freuen wir uns weiterfahren zu können.